Viele Brüggener zahlen zu hohe Müllgebühren

Die Kinder sind schon Jahre aus dem Haus, nur die alte Mülltonne, die ist geblieben. Eine einfache Sichtprüfung durch Mitglieder der Wählergemeinschaft Wir für Brüggen hat ergeben, dass viele Menschen in Brüggen graue Tonnen verwenden, die für den eigenen Bedarf zu groß sind. Bei den Stichproben waren die Tonnen oft nur zur Hälfte befüllt. Das muss nicht sein und wer auf eine kleinere Tonne wechselt, kann bares Geld sparen. Warum hier eine graue Tonne mit rotem Deckel zu sehen ist, erklären wir im gleichen Zug.

In Brüggen werden die Abfallentsorgungsgebühren fast ausschließlich anhand der grauen Tonne berechnet. Dazu wird die Anzahl der Personen im Haushalt mal 30 genommen. Das ergibt als Literangabe die Mindestgröße der grauen Tonne, die man verwenden darf. Dabei geht die Gemeinde davon aus, dass jeder Mensch pro Woche mindestens 15 Liter Restmüll verursacht. Und weil die Restmülltonne jede zweite Woche abgeholt wird, werden diese 15 Liter verdoppelt. Sind die Kinder ausgezogen und leben die Eltern heute alleine im Haushalt, dann macht das 2 Personen mal 15 Liter mal 2 Wochen = 60 Liter. Die 60 Liter-Tonne kostet bei 14-tägiger Abfuhr 126,85 EUR pro Jahr. Angenommen, zuvor hätten zwei Kinder mit im Haushalt gelebt, wäre die 120l-Tonne zu 208,03 EUR die Mindestgröße. Wer also auf die passende kleine Tonne wechselt, spart 81,72 EUR im Jahr. Das lohnt sich! Wie man wechseln kann, steht weiter unten. In den Gebühren für die Restmülltonne sind die Entsorgung der blauen, gelben und brauen Tonne bereits mit eingerechnet.

Ähnlich geht es bei Single-Haushalten. Ist der Partner zum Beispiel verstorben, hat sich ein Paar getrennt oder bezieht ein junger Mensch die erste eigene Wohnung, dann gilt zwar die gleiche Berechnung, allerdings gibt es dazu keine graue 30l-Tonne (1 Person mal 15 Liter mal 2 Wochen) . Stattdessen wird die 60l-Tonne für Single-Haushalte nicht alle zwei Wochen, sondern alle vier Wochen geleert (1 Person mal 15 Liter mal 4 Wochen = 60 Liter). Bislang waren diese sogenannten ‚Rentnertönnchen‘ mit einem großen Aufkleber auf der Vorderseite versehen. Mit der Übernahme der Müllabfuhr durch die Firma Schoenmackers werden die Aufklebertonnen durch graue 60l-Tonnen mit rotem Deckel ersetzt.

Wir für Brüggen rät allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern dazu, die eigene Tonnengröße zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Durch besseres Aussortieren von organischen Abfällen, Kunststoff oder Papier aus dem Restmüll lässt sich zusätzlich mancher Liter einsparen. Folgende Größen stehen für die graue Tonne zur Verfügung:

Größe in Liter	Abfuhrfrequenz	optimal für	Kosten pro Jahr
60	vier Wochen, roter Deckel	👤	87,31 EUR
60	zwei Wochen, grauer Deckel	👤👤	126,58 EUR
80	zwei Wochen	👤👤👤	155,31 EUR
120	zwei Wochen	👤👤👤👤	208,03 EUR
240	zwei Wochen		366,17 EUR

Wer seinen kompletten Bioabfall im eigenen Garten kompostieren möchte, kann übrigens auch auf die braue Tonne verzichten. Dann werden von den oben genannten Beträgen je 40,00 EUR ‚Eigenkompostierungsabschlag‘ abgezogen. Das macht allerdings nur Sinn, wenn infolgedessen keine größere graue Tonne gewählt werden muss, weil hin und wieder etwas doch nicht auf den ‚Misthaufen‘ geworfen werden kann.

Und wie kann man ummelden?
Nach dem aktuell laufenden Austausch der Restmülltonnen, werden Größenanpassungen ab dem 02.01.2024 wieder entgegengenommen. Die zuständige Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung ist von montags bis donnerstags vormittags unter 02163-5701 600 zu erreichen. Ein Onlineformular wird in Kürze zur Verfügung stehen.

Warnhinweis
Bei aller Sparerei muss zum Schluss aber auch ein Warnhinweis folgen! Es gab schon Zeitgenossen, die haben sich gedacht, den eigenen Hausmüll über das Eimerchen an der nächsten Bushaltestelle zu entsorgen. Wer dabei erwischt wird, zahlt bis zu 1.000,00 EUR Bußgeld. Wer sich für ’schlauer‘ hält und Müll in die Natur wirft, ist mit bis zu 25.000,00 EUR dabei.

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Foto: Fotomontage Wir für Brüggen