Pfosten, Poller und Doppelbügel
Die meisten dienen dazu, motorisierte Fahrzeuge an einer Durchfahrt zu hindern, andere bremsen nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer, zu schnell auf eine Straße zu fahren. Sie bestehen aus Absperrpfosten, Pollern, Umfahrsperren oder Doppelbügeln und stehen überall im Gemeindegebiet. Wie viele? Das wusste niemand so genau, ein Gesamtverzeichnis gab es nicht.
In mehrwöchiger Arbeit haben Mitglieder der Wählergemeinschaft Wir für Brüggen nun 150 Durchfahrtsperren in Brüggen, Bracht, Born und dazwischen erfasst. Jede Sperre wurde besucht, fotografiert und auf mögliche Schwachstellen überprüft. Am 6. Juni wird die Dokumentation offiziell an die Gemeindeverwaltung übergeben werden, dann findet die Sitzung des Ausschusses für Bauen, Infrastruktur und Klimaschutz statt. Zeitgleich wird die Untersuchung auch hier veröffentlicht.
„Inoffiziell haben wir die Informationen bereits übergeben“, sagt Initiator René Bongartz, „denn an wenigen Stellen besteht akuter Handlungsbedarf, das wollten wir nicht durch den Sitzungskalender verzögern“. Optimierungspotenzial gebe es allerdings an rund der Hälfte der 335 vorgefundenen Einzelpfosten, Poller, Doppelbügel und Umfahrsperren. In den meisten Fällen seien Pfosten so stark ausgebleicht, dass sie bei Dunkelheit oder schlechter Sicht eine Gefahr darstellten.
Zwar ist mit der Untersuchung kein Ratsantrag verbunden, aber „die Gemeindeverwaltung wird mit den Hinweisen schon etwas anzufangen wissen“, ist Bongartz sich sicher. So auch an den Stellen, wo Durchfahrten für Menschen mit Behinderungen unmöglich sind oder wo erhebliche Unfallgefahr drohe. Beispielsweise steht nahe der Brüggener Jugendherberge ein kaum erkennbarer Absperrpfosten auf einer Gefällstrecke, „wer den erwischt, bekommt den Hubschrauberflug in die Unfallklinik gratis dazu“.
Andere Sperranlagen stehen heute scheinbar ohne Grund im Gelände, dort wo früher einmal Wege oder Zufahrten existierten, die haben ihre Aufgabe offensichtlich erfüllt und können jetzt abgebaut werden. An mancher Stelle gabes bei der Erfassung der Durchfahrtsperren auch etwas zu Lachen, so steht am Ende einer Sackgasse ein vergessener Poller, den ein Nachbar mittlerweile zur Befestigung seines Baustofflagers nutzt.
Und wie geht es nun weiter? Eine nächste Untersuchung ist bereits in Vorbereitung, kündigt die Wählergemeinschaft an, „wir wollen die Arbeit von Bauhof und Gemeindeverwaltung unterstützen“.
Hier abrufbar: Die Untersuchung als PDF-File (9,4 MB)