Andrea Hanisch

Direktkandidatin im Wahlbezirk 1140 (Bracht-Mitte)
Platz 6 auf der Reserveliste

Geburtsjahr: 1961
Beruf: EU-Rentnerin

Ich bin Andrea Hanisch, geboren wurde ich mit einer körperlichen Behinderung (angeborene Gelenkversteifung) in der ehemaligen DDR. Ich wuchs in der idyllischen und historischen Stadt Wernigerode, der „Bunten Stadt am Harz“ wohl behütet auf.

Nach der Flucht meiner Nichte in die BRD, noch vor dem Fall der Mauer, entschieden sich meine Eltern, zwecks Familienzusammenführung, 1992 zu einem Umzug, an dessen Ende die Zuweisung einer Wohnung in Brüggen stand. Daher habe ich den Mauerfall direkt miterlebt, was natürlich sehr bewegend und einschneidend auch für mein Leben war. Hier in Brüggen erhofften wir uns, aufgrund der tatkräftigen Unterstützung meiner Nichte, wesentlich bessere Möglichkeiten und Chancen für mich, ein unabhängiges Leben zu führen.

Nach dem Auszug aus dem Elternhaus 1996 mietete ich eine Wohnung in Bracht und wurde durch wunderbare und teilweise hoch motivierte Zivildienstleistende unterstützt. 2002 stellte ich dann einen Antrag beim Sozialamt auf Finanzierung des sogenannten Arbeitgebermodels „Persönliches Budget“. Hierbei darf der Behinderte selbst einen oder mehrere Assistenten beschäftigen, die dann bei ihm/ihr wohnen und ein selbstständiges Leben ermöglichen, sprich in meinem Fall meine Hände und Füße ersetzen. Ich muss leider zugeben, dass es ein achtjähriger Kampf mit unzähligen Höhen und Tiefen und gespickt mit diversen bürokratischen Hürden war, bis Ende 2009 auch für mich die Wende kam. Mein Ansprechpartner wurde der Landschaftsverband Rheinland und mein Traum ging Mai 2010 in Erfüllung.

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen ist es mir ein Bedürfnis, anderen Menschen mit Behinderungen zur Seite zu stehen, sie zu motivieren und Vorbildfunktion zu übernehmen.

Ich bin seit 2004 Behindertenbeauftragte von Borussia Mönchengladbach und kümmere mich um alle Belange der Fans mit Behinderung, vorwiegend um Rollstuhlfahrer. Im Bereich Seh- und Gehbehinderung unterstützen mich noch zwei weitere Kollegen, die unter anderem die Spiele kommentieren. An dieser Aufgabe schätze ich die Begegnung mit anderen Menschen und nicht zuletzt habe ich dabei unzählige neue Freunde gefunden.

Seit 2009 bin ich Behindertenbeauftragte der Burggemeinde Brüggen und es erfüllt mich mit Stolz und Freude, sämtlichen Belangen und Anliegen der behinderten Bürger Gehör zu verschaffen.

Meine Hobbies verraten, dass ich wesentlich mehr zu bieten habe, als es den Anschein erweckt. Ich bin verrückt nach Rockmusik (von den ‚Seventies‘ über die Rolling Stones bis zu Bon Jovi und neuerdings Linkin Park). Wann immer ich kann, besuche ich Konzerte und Sportevents.

Wie es sich gehört, habe auch ich als Rockfan meine Haut mit schönen und aussagekräftigen Tattoos verziert. Jede einzelne Tätowierung hat für mich einen Sinn, so ist zum Beispiel mein Arm mit den Sehenswürdigkeiten meines Lieblingsreiseziels verziert. Mein Horizont endet nämlich nicht an der Stadt- oder Landesgrenze, denn im Rahmen meiner Überseereisen habe ich die USA vier Mal besucht. Einmal wurde ich dabei sogar von einem RTL-Fernsehteam begleitet.

Mein Motto lautet: Man kann immer etwas aus seinem Leben machen und Aufgeben ist keine Option!

Jeder, auch ein Mensch mit Behinderung, kann ein schönes, aufregendes Leben in der Öffentlichkeit und unabhängig führen. Diese Erkenntnis hat meinem Selbstbewusstsein einen großen Schub gegeben und mich veranlasst für „Wir für Brüggen“ bei der diesjährigen Kommunalwahl anzutreten. Schenken Sie mir doch Ihr Vertrauen und Ihre Stimme, ich werde Sie sicherlich nicht enttäuschen, vielleicht sogar überraschen, denn es gibt in unserer schönen Gemeinde noch so einige „Stolpersteine“.

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