Dass die Bauverwaltung zuweilen eine unverständliche Sprache spricht, liegt an einem Wust von gesetzlichen Vorlagen und Abläufen. In jüngster Zeit zeigte sich anhand der Beispiele Alter Postweg oder Hendrick-Goltzius-Straße, dass Verwaltungsvorlagen in komplexer Sprache für Unsicherheit in der Bürgerschaft sorgen. Die Fraktion Wir für Brüggen wandte sich deshalb mit dem Antrag an den Gemeinderat, bereits frühzeitig über ‚Knackpunkte‘ bei Bauleitverfahren zu informieren. Bauleitverfahren bereiten zum Beispiel Bebauungspläne vor. So soll den Bürgerinnen und Bürgern signalisiert werden: „Wir sind guten Willens und haben eure Interessen im Blick“.
Doch das sah der Gemeinderat bei der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause anders. Die Bürgerschaft werde früh genug mitgenommen, dazu bräuchte es keine Vorabinformation argumentierte die SPD. Dem schlossen sich CDU, UBW und Teile der Grünen an. Richtig ist, dass es einen geregelten Ablauf gibt, bei dem die Bürgerschaft ihre Bedenken vortragen darf. Nur wer um den Wert seines Häuschens fürchtet oder Angst hat, die gemietete Wohnung verlassen zu müssen, hat wenig Lust auf langwierige Abläufe. Aus Sicht der Wir wäre es ohne zusätzlichen Aufwand möglich gewesen, schon vorab ein entsprechendes Signal zu senden.
Mit der Ablehnung durch die Gemeinderatsmehrheit steht für die Wir fest, dass wir uns bei den nächsten Bauvorhaben nicht auf das offizielle Vorgehen verlassen werden. Vielmehr wird die Wir von sich aus betroffene Anwohner informieren, aufklären und mit ihnen frühzeitig das persönliche Gespräch suchen.
Über unseren Antrag hatten wir vorab berichtet.
Das Bild zum Beitrag zeigt einen Ausschnitt aus Bebauungsplänen nahe dem Eichenweg. Für die meisten Bürgerinnen und Bürger sind Angaben in Bebauungsplänen unverständlich.