Antrag: Mit kleiner Tonne zu fairen Müllgebühren

Wie viel Restmüll produziert der Mensch in Brüggen? Die Gemeindeverwaltung geht von 15 Litern pro Kopf und Woche aus. Damit lässt sich nicht nur die kleinste zulässige Tonne für den eigenen Haushalt berechnen, sondern auch, ob man eventuell mehr Müllgebühren zahlt als nötig.

Je nach Haushaltsgröße gibt es für das Mindestaufkommen an Restmüll aber keine passenden Tonnen, so dass Haushalte mit drei oder fünf Personen wegen zu großer Tonnen zu viel Müllgebühren zahlen müssen. Dazu hat die Wir-Fraktion einen Antrag für die nächste Sitzung des Gemeinderates eingebracht. Durch die Kombination von Restmülltonnen sollen größere Haushalte die Möglichkeit bekommen, ihre Müllgebühren angemessen zu reduzieren.

Die kleinste Restmülltonne in Brüggen fasst 60 Liter und hat einen roten Deckel. Diese Tonne ist ausschließlich für Ein-Personen-Haushalte zugelassen. Legt man die 15 Liter pro Person und Woche zugrunde, dann geht die Rechnung prima auf: Eine Person mal 15 Liter mal vier Wochen ergibt 60 Liter.

Im Fall eines fünfköpfigen Haushalts sieht das ganz anders aus. Hier würden fünf Personen in zwei Wochen 150 Liter Restmüll verursachen. Zum Beispiel eine Familie dieser Größe müsste jedoch eine Restmülltonne mit 240 Litern Fassungsvermögen nutzen und bezahlen. Passender wäre es, wenn diese Familie eine 120 Liter-Tonne (zweiwöchentlich) und zusätzlich eine 60 Liter-Tonne (vierwöchentlich) nutzen dürfte. Darf sie aber nicht und das soll nach dem Antrag der Wir geändert werden.

Der ‚Streit‘ um die Tonnen zahlt sich ganz ordentlich im Portemonnaie aus! Statt einer Jahresgebühr von 434,01 EUR für besagte 240l Liter-Tonne müsste der Fünf-Personen-Haushalt dann nur noch 332,46 EUR bezahlen. 101,55 EUR gespart ohne dass mehr Müll anfiele. Ganz im Gegenteil führen passende Tonnengrößen dazu, dass besser sortiert wird und insgesamt weniger Abfall teuer verbrannt werden muss.

Der Antrag der Wir-Fraktion ist als Original-PDF hier abrufbar. Der Antrag wird in der Ratssitzung am 11. Februar erstmals behandelt. Typischerweise würde solch ein Antrag zur Beratung in den zuständigen Fachausschuss überwiesen, voraussichtlich den Ausschuss für Natur, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft (NULF).

Insgesamt empfielt die Wir, die eigene Tonne einmal auf die richtige Größe hin zu überprüfen. 15 Liter pro Kopf und Woche bei üblicherweise zweiwöchentlicher Abfuhr. Wenn die aktuell eingesetzte graue Tonne deutlich mehr fasst als die berechnete Menge, dann ist es vielleicht sinnvoll einen Tonnenwechsel zu beantragen. 2025 steigen die Müllgebühren je nach Tonne um mehr als 18 Prozent. Die Steigerung an sich ist gerechtfertigt und mit der passenden Tonne lässt sie sich vielleicht sogar komplett auffangen.

Ein Kommentar

  • Marilyn McCormack

    Das würde ich wirklich fair finden. Wir als 5köpfige familie kommen mit der kleinen tonne kaum aus und alles andere ist viel zu teuer 🙁

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