Namensvorschlag Reginaring

Das Brachter Gewerbegebiet Holtweg soll nach Süden erweitert werden. Zwischen der Solferinostraße im Norden und der Straße Mevissenfeld bindet eine neue, ringförmige Straße die Gewerbegrundstücke an den Verkehr an. In der jüngsten Hauptausschusssitzung des Gemeinderates bat die Bauverwaltung alle Fraktionen um Namensvorschläge für die neue Straße. Nicht so lang sollten die Namen auf Wunsch der Verwaltung sein.

Die Fraktion Wir für Brüggen hat dazu unter ihren Mitgliedern acht Vorschläge gesammelt und dann darüber abstimmen lassen. Neben der Länge sollte bei den Vorschlägen berücksichtigt werden, dass die Namen international aussprechbar sind, also ohne „sch“, ’scharfes S‘ oder Umlaute.

Mit Abstand als Spitzenreiter ging der Vorschlag ‚Reginaring‘ aus der Abstimmung hervor. Neben der ringförmigen Anlage der neuen Straße nimmt der Name Bezug auf die ehemalige Polsterfabrik Terstappen, bei der viele Menschen aus der Region siebzig Jahre lang in Lohn und Brot standen. Regina, lateinisch für Königin, war die Marke des Unternehmens für Matratzen und Polstermöbel. Mit dem königlichen Namen wollte Unternehmer Elmar Terstappen die besondere Qualität seiner Produkte herausstellen. Noch heute ist der Namenszug Regina auf den feuerroten LKW vielen Brachtern in guter Erinnerung.

Schon seit Jahren macht die Wir-Fraktion darauf aufmerksam, dass weibliche Straßennamen im Gemeindegebiet so gut wie nicht vorhanden sind. Zu unserer eigenen Überraschung stellten wir zudem fest, dass es unter den fast 400.000 Straßen in Deutschland keinen einzigen Reginaring gibt, obschon so manche Königin dafür hätte Pate stehen können. Die neue Straße besäße somit ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.

Auf den zweiten Platz kam bei der Abstimmung der Vorschlag Ziegelweg, der an die große Zeit der hiesigen Tonindustrie erinnern soll. Auf den folgenden Plätzen landeten in alphabetischer Reihenfolge: Erfolgsweg, Industriering, Leinweg, Mevissenring, Pujackerweg und Weberweg. Eigentlich lautet der Flurname des neuen Gewerbegebiets ‚Mortel‘, doch auf diese Auswahlmöglichkeit wurde bei der Abstimmung von vornherein verzichtet, weil das Wort englisch ausgesprochen ’sterblich‘ bedeutet. Schließlich sollen sich ja auch international tätige Unternehmen an der neuen Straße ansiedeln.

Die erfolgreichen Namensvorschläge wurden mittlerweile an die Gemeindeverwaltung übermittelt. Für die Namensvergabe von Straßen ist der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus zuständig. Dessen nächste Sitzung findet am 12. September 2024 statt.

[Herkunftsnachweis Foto: Mit freundlicher Genehmigung aus dem Privatarchiv der Familie Terstappen. LKW des Unternehmens auf einer Werbefahrt vor dem Colosseum in Rom.]