‚Rentnertönnchen‘ darf nicht entfallen!

Restmülltonne vierwöchige Leerung

Nachdem sich die beiden Nachbargemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten von der Idee einer gemeinsamen Abfallentsorgung verabschiedeten, plant die Burggemeinde nun ihre eigene Entsorgung. Dem zuständigen Ausschuss für Natur, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft lagen dazu in seiner jüngsten Sitzung verschiedene Vorschläge der Verwaltung vor. Nun sind die Fraktionen des Gemeinderates aufgerufen, dazu Stellung zu beziehen.

Dabei trifft auf Zustimmung und Unterstützung der Wir-Fraktion, dass die Blaue Tonne zukünftig alle vierzehn Tage abgeholt werden soll, dass für das Schadstoffmobil auch Samstagstermine angeboten werden und dass auch zukünftig ein Restmüllaufkommen von 15 Liter pro Person und Woche als Grundlage der Gebührenberechnung angenommen wird – im Zuge der Verhandlungen mit den Nachbarkommenen hatten diese eine Steigerung um 25 Prozent auf 20 Liter gefordert. Mehr eine Randnotiz sind die Aufnahme der Straßenlaubsammlung und das Angebot ‚Wertstoffhof‘ in die Abfallentsorgungssatzung.

Deutliche Worte fand die Wir indes, was den Wegfall des so genannten ‚Rentnertönnchens‘ angeht. Darunter wird die mit 60 Litern Fassungsvermögen kleinste Restmülltonne verstanden, die zudem auch nur alle vier Wochen abgeholt wird. Weil die Berechnung der Entsorgungsgebühren in Brüggen im Wesentlichen am Restmüllaufkommen orientiert ist, entfiele somit auch der Anreiz, durch sorgfältige Abfalltrennung sowohl Müll, wie auch Entsorgungsgebühren zu sparen. Die inoffizielle Bezeichnung ‚Rentnertönnchen‘ bezieht sich darauf, dass die Tonne nur für Single- oder Zweipersonen-Haushalte zugelassen ist und gerade alleinstehende Personen hierdurch nicht mehr an Kapazität bezahlen müssen, als tatsächlich benötigt wird. Im Zusammenhang mit ihrem Streichvorschlag argumentierte die Verwaltung, „dass durch die Verlängerung des Abfuhrturnus beim Restmüllgefäß regelmäßig keine wesentliche Kostenersparnis erreicht werden kann“. Die Fraktion Wir für Brüggen hält diese Argumentation für einen Formulierungstrick, denn nicht durch den Abfuhrturnus werden Kosten eingespart, sondern durch die Reduzierung des Restmülls, der extrem teuer in Verbrennungsanlagen entsorgt werden muss.

Weitere Fragen hat die Wir zu zwei anderen Änderungsvorschlägen eingereicht: Zum einen sollen Bons zur begrenzten Ausgabe von Gelben Säcken ausgegeben werden. Dazu schlug die Verwaltung vor, die Bons als Bestandteil des Abfuhrkalenders an die Bevölkerung auszugeben. Hier merkte die Wir an, dass eine unbekannte Zahl von Haushalten gar nicht den Abfuhrkalender, sondern die Abfall-App nutzt. Zum anderen waren auch die 1.100l-Bioabfall-Container von den Änderungsvorschlägen betroffen. Aus der Informationsvorlage ging hervor, dass die Gefäßgröße angeblich zu hygienischen Schwierigkeiten führen. Dazu fragte die Wir an, ob nicht der Abfuhrrythmus für hygienische Schwierigkeiten ursächlich sei und vor allem, ob man schon mit den Nutzern gesprochen habe, ob die zukünftig mit fünf Braunen Tonnen statt einem Container arbeiten können.

Bis Ende Oktober sollen laut Sitzungsvorlage nun auch die anderen Fraktionen Stellungnahmen abgeben. Anschließend berät dann wieder der zuständige Ausschuss über die tatsächlichen Änderungen und die zukünftige Abfallentsorgung.

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