Gewerbegrundstück für wissensbasierte Tätigkeiten
Die Struktur der Brüggener Unternehmenslandschaft ist von Handwerk und kleinen Mittelständlern geprägt. So genannte ‚wissensbasierte Tätigkeiten‘ sind hingegen selten. Das ist ein wesentlicher Grund für die Abwanderung der jungen Generation, die nach Hochschulreife und Studium keine Arbeitsplätze findet, die ihrer Ausbildung entsprechen. Wissensbasierte Tätigkeiten finden sich in den Bereichen Forschung/Entwicklung, Technik, Beratung, Bildung und Verwaltung. Wer in Brüggen wohnt, stellt sich entweder täglich in den Stau nach Düsseldorf oder kehrt der Heimat gänzlich den Rücken.
Zugleich hat die Burggemeinde ihre Gewerbeflächen bislang immer nur passiv vermarktet. Wenn – überhaupt – mal eine Fläche angeboten werden konnte, erfolgte die Auswahl aus denjenigen Unternehmen, die in der Vergangenheit von sich aus bei der Gemeinde angefragt hatten. Bei der sehr geringen Zahl neuer Flächen mussten diese zwangsläufig für Erweiterungsvorhaben von Bestandsunternehmen eingesetzt werden.
Mit der Erweiterung des Gewerbegebietes Holtweg nach Süden bis zur Straße Mevissenfeld eröffnen sich nach vielen Jahren andere Möglichkeiten der Neuansiedlung. Um die Grundstücke möglichst effizient einzusetzen, hat die Wählergemeinschaft ‚Wir für Brüggen‘ nun nach Absprache mit der Bauverwaltung beantragt, probeweise ein Grundstück für eine aktive Vermarktung zu verwenden; in Form einer Ausschreibung sollen sich Unternehmen mit ihren Vorhaben um den Zuschlag bewerben. Auch sollen die Bewerber ihr Gebot pro Quadratmeter abgeben. Mit der Ansiedlung von Arbeitsplätzen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung darf davon ausgegangen werden, dass sich daraus weitere Arbeitsplätze im Produktionsbereich ergeben.
Vorteile bei einer Ausschreibung mit Zielrichtung wissensbasierter Unternehmen bestehen auch darin, dass von einem geringeren Platzbedarf pro Arbeitsplatz ausgegangen werden kann oder andersherum auf der gleichen Fläche mehr Arbeitsplätze entstehen können. Das ist umso wichtiger, als dass auch die Erweiterung Holtweg-Süd endlich ist. Aufgrund einer allgemeinen Knappheit an Gewerbeflächen und in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Preisen, darf bei den Geboten von einem guten Verkaufserlös für die Gemeinde ausgegangen werden. Dafür spricht zudem, dass Unternehmen aus dem wissensbasierten Tätigkeitsumfeld höhere Rendite pro Arbeitsplatz erwirtschaften.
Der Antrag der Wir an den Gemeinderat wurde am 09.08.2022 eingereicht und vermutlich in der Ratssitzung am 06.09.2022 in den Liegenschaftsausschuss zur Beratung überwiesen werden. Hier der Antrag im Original als PDF.
[Südlich der ehemaligen Möbelfabrik Terstappen entstehen zwischen Mevissenfeld und Solferinostraße in Brüggen neue Gewerbegrundstücke. Bild: Wir für Brüggen]
Hallo Rene,
wissensbasierte Tätigkeiten und Unternehmen anzusiedeln ist eine gute Idee.
Wenn es aber ein junges Unternehmen ist, nennen wir es mal „Start -up“, hat aber nicht immer die finanziellen Möglichkeiten um selbst ein neues Gebäude zu errichten.
Besser finde ich ein Gebäude mit kleineren Büros, einer Rezeption, Meeting Platz und kleinen Werkstätten oder Laboren die individuell buchbar sind. So wie in Viersen das Gewächshaus oder das Technologie Center in Kempen.
Da ein Investor nur Rendite orientiert arbeitet und hohe Mieten verlangt, kann wahrscheinlich nur die Gemeinde selbst was machen.
Der Rest vom alten Terstappen Gelände Umbauen mit großen Fenstern z.B.. Hier wäre neues Leben gut und es würde nichts neu versiegelt.
Gruß Rolf