Stellungnahme Ehrenplakette
Seit dem Jahr 2001 vergibt die Gemeinde Brüggen jedes Jahr Ehrenplaketten an Menschen, die sich um das Gemeinwohl besonders verdient gemacht haben. Jedoch scheinen die Richtlinien dazu etwas in die Jahre gekommen, außerdem wandte sich ein Bürger mit dem Vorschlag an die Gemeindeverwaltung, dass die Ehrung auch Organisationen zugute kommen soll. So forderte dann die Verwaltung alle Parteien auf, zu möglichen Veränderungen Stellung zu nehmen.
Die Mitglieder unserer Ratsfraktion stellen dazu fest, dass die Ehrenplakette in den zurückliegenden Jahren ganz überwiegend an Männer vergeben wurden – nur ein Drittel der insgesamt 62 geehrten Personen waren Frauen. Zudem wurde seit 2001 noch nie ein Mensch geehrte, der in seiner ersten Lebenshälfte stand.
Das solle, so regen unsere Fraktionsmitglieder an, nun geändert werden. Zum einen schlagen sie unter maximal drei jährlichen Ehrenplaketten einen ‚Nachwuchspreis‘ vor, um in Zeiten von Schulterzucken und Wegschauen ein Zeichen für freiwilliges Engegament und Ehrenamt zu setzen. Mit einem zweiten Vorschlag wollen sie das entstandene Missverhältnis zwischen der Anzahl geehrter Männer und Frauen langsam ausgleichen. Pro Jahr sollen die beiden weiteren Ehrenplaketten so lange an mindestens eine Frau, aber höchstens einen Männ vergeben werden, bis sich für die vergangenen zehn Jahre ein ausgeglichenes Verhältnis ergibt.
Update 14.05.2020: Der Gemeinderat lehnte die Anregung des Bürgers zur Verleihung der Ehrenplakette an Organisationen ab. Ausschlaggebend war sowohl der persönliche Charakter, den die Ehrenplakette behalten soll, wie auch die kaum zu fassende Definition des Begriffs ‚Organisation‘. Da die Stellungnahme unserer Ratsmitglieder kein eigenständiger Antrag war, müssen die Anregungen Nachwuchspreis und Geschlechterausgleich erneut eingereicht werden, um beraten und beschlossen zu werden.
Foto von der Verleihung der Ehrenplaketten im Jahr 2014, Personen v.l.n.r.: Willi Nienhaus, Hermann Cüsters, Ursula Pfeil und der ehemalige Bürgermeister Gerhard Gottwald. Fotograf: Bruno Schüttler.